„Wieso darf ich nicht mitspielen?“

 Ich bin Natalie Rehbein, 19

Meine Einsatzstelle heißt AWO KiTa Nortkirchenstraße

Sie befindet sich in Dortmund Hörde

ich arbeite mit Kindern im Alter von 0-6 Jahren (meine Gruppe von 3-6 )

Meine Einsatzstelle wurde gegründet am 07.01.2016 eröffnet

Das sind meine üblichen Aufgaben im Alltag:-den Kindern einen geregelten Tagesablauf bieten → angefangen mit dem Frühstück-mit den Kindern interagieren (spielen, manchmal in die Turnhalle gehen (bspw. am Turntag), in den Wassererfahrungsraum gehen etc.)-das Mittagessen begleiten-hygienische Aufgaben wie: Gruppe aufräumen nach dem Mittagessen, in seltenen Fällen dem Mitteldienst behilflich sein etc.→ für die Kinder da sein und den Erziehern unter die Arme greifen

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Praxisprojekt zum Thema „soziale Gerechtigkeit“

Projektablauf:

1. Mit einer Gruppe von 5-6 Kindern Ball spielen

→ Kinder stehen im Kreis und werfen sich den Ball zu

→ ein Kind wird dabei ausgeschlossen (weiß davon nichts, die anderen sind aber eingeweiht)

2. Reaktion des ausgeschlossenen Kindes beobachten

3. Nach ca. 5 Minuten die Situation auflösen und darüber sprechen

→ wie hat sich das einzelne Kind gefühlt?

→ wie hat sich die „Mehrheit“ dabei gefühlt, ein Kind auszuschließen?

4. Wie kann man solche Situationen in Zukunft verhindern?

→ „Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um?“ -Merkplakat erstellen (am 2. Tag)

→ erst darüber sprechen; mit Bildern arbeiten

5. Gemeinsam darüber sprechen, die „Regeln“ einzuhalten und wo man das Plakat am besten aufhängen kann

„Wann spielt ihr den Ball mal zu mir?“,

Projektdurchführung und -beobachtung

Zu Beginn des Projekts, bin ich mit meiner Praxisanleitung und sechs Kindern in die Turnhalle gegangen. Nach einer kurzen Einführung, warum wir in der Turnhalle sind und was ich mit den Kindern vorhabe, schickte ich Sophie N. und meine Praxisanleitung in die Küche, um Wasser und Becher für die Zeit des Projekts zu holen. Während sie also die Turnhalle verließen, erklärte ich den übrigen fünf Kindern, was das Thema des Projekts ist und dass sie, während des Ballspiels, Sophie N. ausschließen sollen. Natürlich waren sie zunächst skeptisch und wollten wissen, warum sie denn ein Kind ausschließen sollen, doch als ich sagte, dass wir später noch darüber reden werden und ich alles erkläre, haben sie super mitgemacht. Als Sophie und meine Praxisanleitung wieder zurückkamen, konnten wir direkt mit dem Ballspiel beginnen. Die übrigen fünf Kinder ließen sich nichts anmerken und spielten sich fröhlich und voller Spaß den Ball hin und her. Interessant zu beobachten war es, wie Sophie im Laufe der Zeit reagierte. Anfangs hatte auch sie Spaß, lachte mit und hoffte den Ball zu bekommen. Später fragte sie auch mal „Wann spielt ihr den Ball mal zu mir?“, bis hin zu „Hallo? Ich möchte den Ball auch mal bekommen.“ Die übrigen Kinder ignorierten sie auch daraufhin weiter.

Nach ca. 5 Minuten Spielzeit, merkte man Sophie deutlich an, dass sie sauer wurde. Sie stampfte mit einem Bein auf den Boden, sagte „Na toll, wenn ich den Ball sowieso nicht bekomme, bin ich ganz umsonst mit in die Turnhalle gekommen. Dann hätte ich auch in der Gruppe bleiben können.“ und setzte sich abseits auf eine Bank. Ich beendete das Ballspiel und bat alle, sich in den Kreis zu setzen. Erst nach kurzem Zögern, kam auch Sophie dazu. Ich fragte sie, was ihr während des Spiels aufgefallen sei. Daraufhin sagte sie, sie hätte den Ball nie abbekommen und fühlte sich traurig und ausgeschlossen. Ich löste das Ganze auf und erklärte ihr, dass ich die anderen eingeweiht und darum gebeten hatte, ihr den Ball nicht zuzuspielen. Nach einer kurzen Reflexion des Spiels, erzählten auch die anderen von Erlebnissen, bei denen sie ausgeschlossen wurden und ein „doofes Gefühl“ hatten.

Besonders bei Zoe merkte man, wie sie sich in das Thema rein empfand, als sie sagte: „Ich finde es schlimm, wenn man sieht, dass jemand traurig ist.“ Rückblickend kann man also sagen, dass den Kindern die Situation bewusst geworden ist und wie man sich fühlt, wenn man ausgeschlossen wird.

Zum Abschluss des ersten Teils, haben wir noch darüber gesprochen, was man machen kann, damit andere Kinder nicht ausgeschlossen werden und traurig sind.

Die Ergebnisse dieses Gesprächs haben wir zusammen am zweiten Tag mithilfe von Bildern auf einem Plakat zusammengefasst. Besonders wichtig waren den Kindern die Punkte „zuhören“, „miteinander sprechen“, „trösten“ und „zusammen spielen“.

Als letzten Schritt, haben wir das Plakat in den Flur bei unserer Gruppe gehängt, damit auch die Eltern die zusammen erarbeiteten Ergebnisse sehen können.

AutorInnen
Natalie Rehbein