Mitgefühl fördern - Mut zum Helfen - Mobbing bekämpfen

Ich bin: Dorina Walczak, 20 Jahre

Meine Einsatzstelle heißt: OGS Südschule Herne

Sie befindet sich in: Herne Röhlinghausen

Mit dieser Gruppe von Menschen arbeiten wir hier: Grundschüler 1.-4. Klasse

Meine Einsatzstelle wurde gegründet: 2007/ 2008

Das sind meine üblichen Aufgaben im Alltag: Klassenbegleiter in der 2. Klasse, selbstgestaltenen Unterricht machen, Hausaufgabenbetreuung, Basteln, Spiel und Spaß 

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Mitgefühl fördern - Mut zum Helfen - Mobbing bekämpfen


OGS Südschule sagt:,, Wir setzen ein Zeichen!... setzte auch Du ein Zeichen!“


Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Im Hinblick auf die 100 Jahre
Arbeiterwohlfahrt habe ich mich zusammen mit den Schüler*innen des Offenen Ganztages
der Herner Südschule mit genau diesen Grundwerten der AWO auseinandergesetzt.
Im Vorlauf entwickelte ich das Projekt ,, Trainiere deinen Mut, um dich gegen Mobbing
einzusetzen!“, um die Schüler*innen auf die Ungerechtigkeit ihrer Umwelt aufmerksam zu
machen. Ich wollte zeigen, schon die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft können sich
sozial engagieren.
Dem Thema widmeten wir uns in einem vierwöchigen Kurs jeweils Freitag nachmittags. Bei
der Zusammensetzung der Schüler*innen, achtete ich darauf, dass sie mit Vorerfahrungen
als Mobbende oder als Gemobbte an dem Kurs teilnehmen. Auch scheinbar gänzlich
unbeteiligte Schüler*innen, die sogenannten Bystander ( jemand, der zuschaut, wie
Mobbing geschieht) wurden Teil des Kurses. Dies unterstreicht das: Zuschauer beobachten
und versuchen nicht, zu helfen. Sie können Mobbing sogar noch verschlimmern, da sie dem
Mobbing ein Publikum geben.
In der ersten Sitzung konnten die Schüler*innen in der Brainstorming- Methode ihre
Vorerfahrungen zum Begriff soziale Gerechtigkeit einfließen lassen. Der Einfachheithalber
umschrieb ich den Begriff als ,, Miteinander mit Menschen“. Es zeigte sich, dass die
Schüler*innen schon auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnten. Auch im
Verlauf der weiteren ersten Sitzung erwies sich ihr Vorerfahrungsschatz als nützlich, um
einige visuelle Impulse in Form von Bildern differenziert in Gerecht-und Ungerechtigkeit
einzuordnen. Dabei stach die Äußerung eines Schülers zu Bild 1 im Anhang besonders
heraus. Er äußerte:,, Es ist ungerecht, dass wir Menschen in Deutschland viel Essen haben
und die Menschen in ärmeren Länder hungern müssen.“ Es erstaunte mich, dass ein 10-
Jähriger so eine tiefgründige Aussage treffen konnte. Darauf folgend leitete ich zu einem
weiteren Aspekt der sozialen Ungerechtigkeit, dem Mobbing, über. Auch hier nutze ich einen
visuellen Impuls in Form von Bild 2. Die zahlreichen Vorschläge wollte ich in der folgenden
Sitzung mit einbeziehen.
 

In der zweiten Sitzung beschäftigten wir uns mit Rückgriff auf die erste Sitzung mit
Verhaltensweisen über Mobbing. Mithilfe von handlungsorientierten Fragen erarbeiteten
wir eine erste Definition von Mobbing. Dabei beachtete ich die Unterscheidung zwischen
Mobbing und Ärgern. Ärgern bedeutet meist nicht, dass man Macht über einen anderen
Menschen erlangen will. Es kann zwar einen nerven und sauer machen, aber es ist meist
spielerisch. Mobbing ist nie spielerisch und richtet immer Schaden an. Nach der Erläuterung
der verschiedenen Rollen im Mobbing- Kreislauf stellten wir die Bedeutsamkeit der Rolle des
Helfers heraus. Der Helfer soll eingreifen, ihnen helfen und das Mobbing beenden. Im
Hinblick auf sprachsensiblen Unterricht achtete ich auf die Vermeidung der Begriffe Täter
und Opfer. Den Abschluss bildeten 8 Grundsätze mit denen sich die Schüler*innen schützen
können.
In der dritten Sitzung sind wir in Form von Rollenspielen auf die einzelnen Rollen des
Mobbing- Kreislaufes eingegangen. Durch das Schlüpfen in fremde Rollen, fiel es den
Schüler*innen leichter, das Fazit zu ziehen:,, Je mehr Helfer wir haben, desto näher werden
wir unserem Ziel kommen, uns selbst und die Schule vor Mobbing zu schützen.“ Die
einzelnen Szenen wurden von den Schüler*innen zeichnerisch dargestellt.
In der vierten und letzten Sitzung unseres Projektes visualisierten wir die Bedeutsamkeit des
Mutes sich gegen Mobbing einzusetzen. Wir besprachen zusammen Mutmacher und hielten
sie für alle sichtbaren auf einem Plakat fest. Zum Abschluss stellte ich die Wirksamkeit von
Anti- Mobbing- Prävention Maßnahmen , wie unsere, an Schulen dar und reflektierte die
gemeinsame Arbeit mit den Schülern.
Mich erfreute das Interesse der Schüler*innen und ihre Aufgeschlossenheit zu dem Thema
Mobbing. In der Nacherarbeitung durch die Schüler*innen bestätigte sich mein Eindruck. So
schreibt ein Schüler:,, Ich nehme aus dem Projekt mit, dass ich mit den Menschen gerecht
umgehe und das ich in Zukunft, wenn ich Mobbing beobachte, die Rolle des Helfers
einnehme. Außerdem werde ich andere Kinder ermutigen, die Rolle des Helfers
einzunehmen und Mobbing zu stoppen.“ Ich hoffe mit diesen Projekt einen nachhaltigen
Anti- Mobbing Beitrag an der Südschule Herne geleistet zu haben. Wir müssen uns daher
eingestehen: Mobbing ist an Schulen ein großes Thema, überall in Deutschland. Doch es liegt
an uns ein Zeichen zu setzen.
geschrieben von Dorina Walczak

AutorInnen
Dorina Walczak