Interviews zum Thema soziale Gerechtigkeit

Ich bin: Larena Wortmann, 19 Jahre

Meine Einsatzstelle heißt: Hans-Georg-Vitt Seniorenzentrum

Sie befindet sich in: Kreuztal

Mit dieser Gruppe von Menschen arbeiten wir hier: Senioren

Meine Einsatzstelle wurde gegründet: 1973

Das sind meine üblichen Aufgaben im Alltag: Bewohner zum Arzt begleiten, mit dem Dienstwagen Rezepte, Überweisungen, etc. abholen, mit Bewohnern spazieren, Einkäufe, Marktgang,  Betreuung, Veranstaltungen begleiten

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100 Jahre AWO
Interview: soziale Gerechtigkeit
 

Interview 1 mit Frau W.


Frage 1: „Haben Sie den Begriff ‚soziale Gerechtigkeit’ schon einmal gehört? Was bedeutet soziale Gerechtigkeit für sie?
Frau W.: „Gerechtigkeit heißt, alle Menschen sind gleich, es gibt keine großen Unterschiede.“
Frage 2: „Finden Sie es wichtig, dass alle gleichbehandelt werden?“
Frau W.: „Ja, es wäre schön, wenn es mehr Gleichberechtigung gäbe, aber das geht nicht.“
Frage 3: „Gibt es Unterschiede zwischen Jung und Alt?“
Frau W.: „Für die älteren Menschen müsste vielleicht mehr getan werden.“
Frage 4: „Haben Sie die Anfänge der AWO mitbekommen? Wenn ja, wie sah diese Bewegung aus?“
Frau W.: „Ich habe nichts davon mitbekommen.“
Frage 5: „Waren oder sind Sie selbst bei der AWO engagiert?“
Frau W.: „Ich bin nicht dort engagiert, ich habe erst seit ich hier bin, das Wort AWO mitgekriegt und gespürt.“
Frage 6: „Wissen Sie, wofür die AWO steht?“
Frau W.: „ich denke, in erster Linie für Gerechtigkeit und dass vielleicht für ältere Menschen mehr getan wird. Auch die Sicherheit, dass ich im Alter abgesichert bin, und keine Angst haben muss, dass man mich vergisst oder mich nicht akzeptiert.“
Frage 7: „Ist das in dieser Einrichtung gegeben?“
Frau W.: „Alles, was das Haus betrifft, ist für mich in Ordnung. Ich fühle mich hier wohl, werde nicht übergangen und nach meinem Gefühl sind wir hier alle gleich eingestuft und werden gleichbehandelt.“
Frage 8: „Woran liegt das?“
Frau W.: „An erster Linie an der Einrichtungsleitung. Man wird von ihm angehört. Ich lobe auch immer die Schwestern hier, es liegt aber auch an mir, dass es mir hier gefällt, durch die Zusammenarbeit, es beruht alles auf Gegenseitigkeit. Ich habe es auch immer schön & sauber hier, Außerdem wird uns viel im Haus geboten, sodass man keine Langeweile hat. Ich bin sehr zufrieden im Haus.“
Frage 9: „Gab es 1933-1944 soziale Gerechtigkeit allen Menschen gegenüber?“
Frau W.: „Da kann ich nichts zu sagen, ich war noch ein Kind.“

 

 

Interview 2 mit Frau K. 

Frage1: „Haben Sie den Begriff ‚soziale Gerechtigkeit’ schon einmal gehört?
Frau K.: „Ja, natürlich.“
Frage 2: „Was bedeutet das für Sie?“
Frau K.: „Dass alles gerecht zu geht. Dass alle gleichbehandelt werden und dieselben Chancen auf Bildung haben.
Frage 3: „Ist das für Sie wichtig in einer Gesellschaft?“
Frau K.: „Ja, natürlich.“
Frage 4: „Haben Sie die Anfänge der AWO mitbekommen?“
Frau K.: „Nein, gar nicht.“
Frage 5: „Waren oder sind Sie selbst bei der AWO engagiert?
Frau K.: „Ja, ich bin in dem Bewohner-Beirat des Hauses.“
Frage 6: „Wissen Sie, wofür die AWO steht?“
Frau K.: „Nein.“
Frage 7: „Die AWO steht für soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit. Sie möchte denjenigen eine Stimme geben, die nicht für sich selbst eintreten können oder nicht gehört werden. Ist das in unserer Einrichtung gegeben?“
Frau K.: „Ja, auf jeden Fall.
Frage 8: „Woran liegt das?“
Frau K.: „Es liegt daran, dass die Schwestern sich um alle gleich kümmern und es tolle Angebote für die Freizeit gibt. Ich fühle mich gerecht behandelt und sehr wohl.“
Frage 9: „Könnte man ihrer Meinung nach etwas verbessern?“ Frau K.: „Es gibt eine Schwester, die es nicht so macht, wie sie sollte. Außerdem fehlt Personal.
Frage 10: „Gab es 1933-1944 Gerechtigkeit allen Menschen gegenüber?“
Frau K.: „Ich war 15 Jahre alt, als der Krieg zu Ende war, ich habe eigentlich nichts davon mitgekriegt.“
Frage 11: „Haben Sie etwas von dem AWO Verbot mitbekommen?“
Frau K.: „Nein, gar nichts. Ich war zu jung. Bei uns wurde auch nicht darüber gesprochen. Ich nehme an, meine Eltern sind bewusst ruhig gewesen.“
Frage 12: „Finden Sie, dass sich die AWO in Bezug auf soziale Gerechtigkeit weiterentwickelt hat?“
Frau K.: „Ich würde das Bejahen.“

 

 

Interview 3 mit Frau S.

Frage 1: „Haben sie den Begriff ‚soziale Gerechtigkeit’ schon einmal gehört? Was bedeutet soziale Gerechtigkeit für Sie?“
Frau S.: „Nein.“
Frage 2: „Denken Sie, dass soziale Gerechtigkeit unter anderem bedeutet, dass alle Menschen gleichbehandelt werden und dieselben Chancen haben?“
Frau S.: „Ja, das könnt ich mir gut vorstellen.“
Frage 3: „Finden Sie das wichtig in einer Gesellschaft?“
Frau S.: „Ja.“
Frage 4: „Haben sie die Anfänge der AWO mitbekommen?“
Frau S.: „Nein.“
Frage 5:“Waren oder sind Sie selbst bei der AWO engagiert?“
Frau S.: „Ja, ich bin im Bewohner-Beirat in diesem Haus.“
Frage 6: „Wissen Sie, wofür die AWO steht?“
Frau S.: „Nein, das weiß ich nicht. Vielleicht, dass älteren Menschen und Behinderten geholfen wird.“
Frage 7: „Die AWO steht für soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit. Finden Sie, dass das in unserer Einrichtung gegeben ist?“
Frau S.: „Ja, das finde ich schon. Sogar gut gegeben.“
Frage 8: „Gab es 1933-1944 soziale Gerechtigkeit? Allen Menschen gegenüber?“
Frau S.: „Das weiß ich gar nicht, es ist schon zu lange her. Aber ich denke doch, dass dafür gesorgt wurde.
Frage 9: „Haben Sie zu der Zeit etwas über die AWO oder das AWO-Verbot mitbekommen?“ Frau S.: „Nein, über beides nicht.“
Frage 10: „Finden Sie, dass es in dieser Einrichtung soziale Gerechtigkeit gibt?“
Frau S.: „Ja, es geht hier gerecht zu.“
Frage 11: „Wie sieht das aus? Woran liegt es, dass Sie diese Meinung vertreten?“
Frau S.: „Ich kann höchstens sagen, mir gefällt es hier. Ich fühle mich wohl.“
Frage 12: „Kann man etwas verbessern? Wenn ja, was zum Beispiel?“
Frau S.: „Ja, man könnte einiges verbessern. Dass den Menschen mehr geholfen wird, den Bettlägerigen zum Beispiel; dass sie mehr im Vordergrund stehen.“
Frage 13: „Finden Sie, dass sich die AWO in Bezug auf soziale Gerechtigkeit weiterentwickelt hat?“
Frau S.: „Nein, würde ich sagen.“
Frage 14: „Ist also alles noch so, wie vor ein par Jahren Ihrer Meinung nach?“
Frau S.: „Ja, finde ich schon, es ist überall noch verbesserungswürdig.“

AutorInnen
Larena Wortmann